Das
Josephskreuz ist ein auf dem 580 m hohen
Großen Auerberg bzw. der Josephshöhe
zwischen Stolberg und Straßberg im
südöstlichen Harz in Stahlfachwerk
errichteter Aussichtsturm in Form eines
Doppelkreuzes. Das Josephskreuz ist 38 m
hoch und wiegt 123 bzw. 125 t. Die
Konstruktion wird von etwa 100.000 Nieten
zusammengehalten.
Schon im 17. Jahrhundert stand auf dem
Auerberg ein Fachwerk-Aussichtsturm, der
wegen Baufälligkeit und Wetterschäden 1768
abgerissen wurde.
1832 beauftragte Graf Joseph zu
Stolberg-Stolberg den Berliner Architekten
Karl Friedrich Schinkel mit dem Entwurf
eines neuen Turms, den ein Stolberger
Zimmermann ausführte. Das Richtfest von
Schinkels hölzernem Turm in Form eines
Doppelkreuzes wurde am 24. September 1833
gefeiert. Am 21. Juni 1834 wurde der Turm
eingeweiht und nach seinem Auftraggeber
„Josephskreuz“ benannt. Der Turm besaß keine
Treppen und konnte nur mit Leitern bestiegen
werden. Um 1850 mussten die Kreuzarme
erneuert werden, im Juni 1880 wurde das
Bauwerk durch einen Blitzeinschlag bei einem
Gewitter zerstört.
Mit dem Bau eines neuen Josephskreuzes nach
einem Entwurf von Otto Beißwänger wurde am
20. April 1896 begonnen. Der Turm nahm in
der Doppelkreuzform Bezug auf Schinkel, war
jedoch nach dem Vorbild des Pariser
Eiffelturms als Stahlfachwerkkonstruktion
ausgeführt, wobei dessen Bestandteile wie
der Rundbogen zwischen den Beinen sogar
nachgebaut wurden. Die Kosten von 50.000
Mark trugen das Fürstenhaus zu Stolberg und
der Harzklub. Am 9. August 1896 wurde das
neue Josephskreuz eingeweiht.
Im 20. Jahrhundert verfiel das Kreuz
zusehends, bis es 1987 wegen Baufälligkeit
für den Besucherverkehr gesperrt wurde. Ab
1989 wurde es saniert und am 28. August 1990
wiedereröffnet.
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